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Das Interesse war gegeben. Die Generation Community fand sich in der Alten Bibliothek ein. Mit Spannung erwarteten die Teilnehmer den Beginn der Veranstaltung, hatte doch der amtierende Stadtschulratspräsident für Wien sein Kommen als Keynote-Speaker zur Frage „Lehrer: Vorbild oder Feindbild“ zugesagt….

Ein gutes akademisches Viertel vor Eröffnung der Diskussion bekam das Gymnasium unerwarteten Besuch. Mathias Meissern, der Pressesprecher des Präsidenten, teilte mit, Mag. Czernohorsky sei durch eine unerwartet lange dauernde (Partei)Sitzung verhindert. Er versicherte dem Plenum das Bedauern Mag. Czernohorskys und betonte, der Stadtschulratspräsident plane, zu einem neu zu findenden Termin sich den Fragen zu stellen.

Am Nachmittag war Czernohorsky noch in Floridsdorf unterwegs, wie seinem facebook Eintrag zu entnehmen ist: Vernetzung, Kommunikation und Austausch - in Floridsdorf durfte ich heute beim Vernetzungstreffen von PädagogInnen aus Schulen und MA10-Kindergärten des Bezirks dabei sein. Eine wichtige Sache, denn unser Bildungssystem ist derzeit noch immer mit Hürden konfrontiert, die wie Mauern zwischen einzelnen Bildungseinrichtungen stehen. Damit aus diesen Hürden fließende Übergänge werden, ist Kommunikation und Kooperation notwendig. Veranstaltungen wie diese leisten dazu einen wichtigen Beitrag!

Das PPP – Piaristner Pan Philosophicum – wurde zu einem PpP – Politik prellt Publikum – Abend. Doch dieser Umstand stand einem sehr angeregten und facettenreichen Meinungsaustausch nicht im Wege. Die Bandbreite der Wortmeldungen reichte von den Schwierigkeiten, die Junglehrer/innen haben über die immer größer werdende administrative Belastung des Lehrkörpers bis zur Frage, was denn ein/e Lehrer/in berufsmäßig machen soll, wenn sie von den Schulleiter/innen abgelehnt werden.

Elfriede Bauer, pensionierte Volksschuldirektorin und engagierte Initiatorin des Projekts "Supervision an der Schule" und Max Mauthe, Maturajahrgang 2014, waren zwar "alleingelassen" am Podium, sich aber mit dem Plenum (mit erfreulich vielen Lehrkräften des BG8) in zahlreichen Punkten einig: Rund um die Frage: Wie wird man Lehrer/in und wie bleibt man Lehrer/in entwickelten sich engagierte Wortmeldungen. Junge Menschen müssten sich die Frage stellen „Warum möchte ich in den Lehrberuf?“. Sie sollten in der Meinungsfindung unterstützt werden und früher mehr praktische Stunden halten. Studenten/innen sollen nicht erst im 6. oder 7. Semester erkennen, dass sie für die Arbeit mit jungen Menschen nicht geeignet sind.
Aktive Lehrer/innen sollten ihre Scheu, sich in Supervision Unterstützung zu holen, ablegen. Die Einstellung „Ich bin Lehrer und brauche keine Ratschläge von anderen“ sei weder für die Arbeit in der Klasse noch für die Person selbst zielführend. Der supervisorische Austausch mit anderen Pädagogen/innen, das Erkennen, wie man Probleme vielleicht auch anders in den Griff bekäme, erleichtert die individuelle Arbeit.

Die politischen (Nicht)Entscheidungen sorgten auch für engagierte Wortmeldungen. Arbeitsfreude und persönliches Engagement würden oft „ durch die Politik kaputt gemacht“. Und manche Eltern sehen sich gleichsam durch die Lehrer/innen in ihrer erzieherischen Verantwortung „entlastet“.
Persönliche Weiterbildungs-Bereitschaft des Lehrkörpers, Erfolg durch individuelles Engagement, sinnvolle Teamarbeit versus Einzelkämpfertum – all das waren auch Themen, die in der zielorientierten Diskussion zwischen Lehrern/innen, Schülern und Absolventen des Piaristengymnasiums angesprochen wurden. Für eine (mögliche) Fortsetzung in Anwesenheit des Stadtschulratspräsidenten ist also genügend Stoff vorhanden.      HD