Eine Veranstaltung, die gleich drei unterschiedliche Zielgruppen ansprach. Ein Abend, der vom regnerisch-unfreundlichen Wien an die sonnig-beschwingte Copacabana entführte. Ein Vortrag, der über das „Leben unter dem Zuckerhut“ informierte.

Stefan Guttmann maturierte 1987 an unserem Gymnasium. Wen wundert es, dass zu seinen Schilderungen viele seiner ehemaligen Klassenkollegen/-innen kamen. Er studierte Medizin und arbeitete am SMZ Ost. Also kamen auch die früheren Arbeitskollegen/-innen. Und er erzählte – knapp 100 Tage vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Brasilien – über das Leben in der Millionenmetropole mit speziellem Focus auf seine Tätigkeit als Arzt in den Vororten von Rio. Das interessierte so manchen Altpiaristner und Altpiaristnerin.

Im Interview-Gespräch mit Herbert Dobrovolny machte Stefan Guttman seinen Alltag nachvollziehbar. Vom seinen ersten Portugiesisch-Stunden am Strand über die Mühen, eine Arbeitserlaubnis zu bekommen bis zu den schier unglaublichen Dingen, die einfach so in den Favelas von Rio passieren: Autos, die dem Fahrer mit pistolenunterstützter Freundlichkeit abgenommen werden; Patienten, die einem die Hand küssen, weil sie in ihrem Leben noch nie einen Hausbesuch bekommen haben; schier unerschöpflicher Optimismus, was die rechtzeitige Fertigstellung der Olympiakampfstätten betrifft.

Nach einem südamerikanischen Büfett mit Empanadas, Nachos mit Chirmol (Tomaten-Zwiebel-Koriander-Sauce), Guacamole (Avocado-Sauce) und Salsa de Jogurt (Joghurt-Schnittlauch-Sauce) und zum Dessert Brigadeiros (Schokolade) und Beijinho (Kokos) Kugerln wurden Stefan noch „Löcher in den Bauch gefragt“. Einige Bilder geben Euch hier einen Eindruck.