Im April 1918 verstarb der geniale Architekt und visionäre Städteplaner Otto Wagner. Anlässlich seines 100. Todestages hat Gregor Auenhammer (MJg 1984) als Autor Spaziergänge durch Wien unternommen.

   

Wie ein roter, nein, pardon, wie ein grüner Faden ziehen sich die Lebenslinien des großen Architekten und Stadtplaners Otto Wagner durch Wien – einem Spinnennetz gleich. Allein die von ihm erbaute Stadtbahn mit seinen Viadukten, Tunneln, Stationen und – last but not least – den grünen Geländern prägt das Stadtbild der Donau-Metropole bis heute. Was aber weiß man von den Lebenswelten des genialen Künstlers? 
„Auf den Spuren von Otto Wagner“ suchte der Altpiarist Auenhammer hier – abseits des Üblichen und des Allzu Bekannten – Orte des Schaffens, des Lebens, des Lernens, des Lehrens, des Liebens und Wohnens auf – und fand allerlei Überraschendes. Sein Buch beschreibt, verbal nachvollziehbar, aber de facto auch per pedes „nach-geh-bar“, was aus den Orten, aus Wohnungen, Ateliers, Bauwerken, Denkmälern etc. wurde. Was ist erhalten, was nicht, was wurde bewahrt – was nicht und warum nicht. Ein flanierender, auch assoziativer Vergleich des Wiener Fin de Siècle mit Heute; keine kunsthistorische Beschreibung, sondern ein Nachspüren von Lebenswelten, auf der Fährte von Inspiration und Kreativität.

Entlang biografischer, geografischer, literarischer, amouröser und künstlerischer Eckdaten entführt Auenhammer an Orte des Wirkens und Lebens: Wo hat Wagner gelebt, wo hat er gelernt, geliebt, gearbeitet? Wo hat er gespeist und getrunken? Mit wem? Und was? Hatte er bizarre Vorlieben? Versteckte Obsessionen? Oder Komplexe? Wie war sein Verhältnis zu seiner Mutter – seinen Frauen, seinen Musen? Und wie schlug sich dies im Werk des Workaholic nieder? Als passionierter Fußgänger richtet Auenhammer Scheinwerfer auf soziale Umstände, Galanterien und Petitessen, Exaltiertheiten und Beziehungsgeflechte. 

Zusammen mit Fotograf Gerhard Trumler flaniert Auenhammer durch Wien, vergleicht aktuelle mit historischen Ansichten, dekuvriert Reste des vermeintlich Idyllischen und dokumentiert Straßenzüge, Ateliers und Interieurs – als Bewahrer des Vergänglichen, des in Vergessenheit-Geratenden, des in der Schnelllebigkeit unserer Zeit Vernachlässigten. Auf der Suche nach der Seele der Virtuosität.

Das Ergebnis ist eine Hommage an Wien, an das des Fin de Siècle wie auch an die pulsierende, moderne Stadt von heute. Eine liebevoll-kritische Hommage an Österreich – und eine Reflexion, wie man mit den Großen des Landes umgeht. Unter anderem gibt es einige Kapitel, die sich mit der Welt des Analogen befassen und Anmerkungen, die sich auf die Hofburg, den Heldenplatz und Wagners Beziehungen zu Monarchie, Parlament und Demokratie beziehen. 

Das seit kurzem bereits im Handel erhältliche Buch wird nun offiziell und feierlich am 2. Oktober im „Ernst-Fuchs-Museum in der Otto-Wagner Villa“ präsentiert. Ich würde mich außerordentlich freuen, wenn Sie mir und der Veranstaltung die Ehre erweisen würden – und eventuell auch darüber berichten würden … 

Gregor Auenhammer entführt – als Bewahrer des Vergänglichen, des in Vergessenheit-Geratenden, des in der Schnelllebigkeit unserer Zeit Vernachlässigten – aber nicht nur an in Stein gemeißelte und Stahl gegossene Hinterlassenschaften des genialen Jugendstil-Architekten, sondern heftet sich an die Fersen des Menschen hinter dem Visionär. Auf der Suche nach der Seele der Virtuosität und Kreativität … HD 

Das Buch ist im Styria Verlag erschienen, kostet € 17,--  
und ein virtuelles "Durchblättern" sorgt für einen
interessanten Eindruck und da gibt es auch die
TERMINE für die diversen Lesungen, die
Gregor Auenhammer in Wien bis
Ende Jänner 2019 in Wien
absolviert.


Auf den Spuren von Otto Wagner
Franz. Broschur
11,5 x 20,5 cm; 128 Seiten
ISBN 978-3-222-13611-5