Ganz so sicher war es nicht immer, ob dieser Tag auch kommen würde.

Sowohl der Zeitpunkt, als auch die Formalitäten der diesjährigen Maturafeierlichkeiten waren lange unklar, wie es auch bei der Reifeprüfung selbst dieses Jahr der Fall war. Wird den Maturantinnen und Maturanten wohl jedes Jahr aufs Neue besondere Nervenstärke abverlangt, so war vom heurigen Maturajahrgang des Piaristengymnasiums, bestehend aus den Klassen 8a und 8b, neben eben jener Nervenstärke auch immense Geduld und Flexibilität gefragt.

Umso erfreulicher war es, als am 26. Juni Familien und Freunde/-innen das Schulgebäude betraten, während eine weiße Fahne die Fassade zierte. In diesem Jahr haben somit alle die Reifeprüfung bestanden, die unsicheren Zeiten konnten den Schüler/-innen des Piaristengymnasiums nichts anhaben. Und auch die Begrenzung der Besucher/-innen in der Alten Bibliothek, zwei Begleitpersonen pro Schüler/-in durften anwesend sein, minderte die Freude keineswegs. Man ist nun ohnehin schon geübt im „Social Distancing“.

Jedoch ganz im Stile vorangegangener Jahre durfte zunächst die 8a die alte Bibliothek betreten und wurde nach einer musikalischen Darbietung mit besonders lobenden Worten von Direktorin Stolfa begrüßt. Auch Klassenvorständin Frau Mag. Klampfer richtete sich mit wohl durchdachten Worten an ihre Klasse, die auch immer wieder für Lachen und Schmunzeln in der Alten Bibliothek sorgten. So ging es auch weiter, als der Klassensprecher der 8a zusammen mit einem Schulkollegen nach einer kurzen Rede auch so manche Anekdote aus der Schulzeit vorlas.

Neu dieses Jahr war neben der Vergabe der Maturazeugnisse - natürlich in den von den Altpiaristnern bereitgestellten Mappen ausgeteilt und ebenfalls mit einem Altpiaristner-Kugelschreiber überreicht - die Vergabe der Jahreszeugnisse sowie der Sozialzertifikate. Der eigentlich davon getrennte Rahmen für jene konnte dieses Jahr ebenfalls nicht gegeben werden. Geklatscht und gejubelt wurde dafür umso öfter, die Klasse der 8a durfte sich bei den Jahres- wie Maturazeugnissen über viele ausgezeichnete wie gute Erfolge freuen, während einige Schüler/-innen besonders auch für ihr Engagement beim Schulball oder bei Nachhilfestunden ausgezeichnet wurden. Auch das La Belle Zertifikat, welches Premiere für das BG8 in diesem Jahrgang „feierte“, wurde einigen Schülern/-innen von Professor Maček überreicht. Die Übergabe kleiner Aufmerksamkeiten für Klassenvorständin Mag. Klampfer folgte einer weiteren musikalischen Darbietung, bevor die 8a samt Begleitpersonen die zu dieser Zeit bereits eher aufgeheizte Bibliothek verließ.

Mit gleichem Ablauf und ähnlich emotional liefen auch die Feierlichkeiten der 8b ab. Klassenvorständin Frau Mag. Seiberl gab ihrer Klasse, nach der Rede von Direktorin Stolfa, unter Zurückhaltung so mancher Träne, wichtiges mit auf den Weg und erinnerte die Maturanten/-innen, wie auch Klassenvorständin Frau Mag. Klampfer vor ihr, besonders daran, dass diese Reifeprüfung, eben aufgrund dieser „besonderen Zeiten“, keineswegs „geschenkt“ war. Doch auch Erinnerungen der letzten acht Jahre kamen keineswegs zu kurz. Und auch hier war der Jubel groß, sowohl als es um die Jahreszeugnisse, wie Sozial- und „La Belle“ Zertifikate ging, wie schließlich auch um die Maturazeugnisse. Vielen der Maturanten/-innen gelang es, mit einem guten oder sehr guten Erfolg abzuschließen. Nachdem die Klassensprecherin der 8b ebenfalls mit einer Rede zu Wort kam, wurden schließlich auch Klassenvorständin Frau Mag. Seiberl und Direktorin Stolfa Blumen überreicht. Ganz im Sinne des am Schluss vorgetragenen Lieds „Summertime“ wurde auch jene Klasse schlussendlich in die Freiheit, in diesem Falle in den Calasanzsaal und den Hof der Schule entlassen, um ihren Erfolg gebührend zu feiern. Und obwohl eine globale Pandemie besonders auch das Leben der Maturanten/-innen, wie ihr Umfeld, stark beeinflusste, so schien es, als würden die  Feierlichkeiten unter einem ganz bestimmten Motto stehen: Ende gut, alles gut.

Sophie Schöpf / Juni 2020