– die Altpiaristner feiern Jubiläum.

1951 stand im Zeichen des 250-jährigen Bestehens des Piaristengymnasiums. Und es ist auch die „amtliche Geburtsstunde“ der Vereinigung ehemaliger Piaristen-Gymnasiasten.

Leopold Swossil, in den 50-ern Professor am Gymnasium, war die treibende Kraft, die frühere Kollegenvereinigung wieder ins Leben zu rufen. Im Oktober 1950 wurden sein Pläne angenommen. Die Wiener Zeitung schrieb am 25. November 1950:

„Im kommenden Jahr kann die zweitälteste Mittelschule Österreichs, das Wiener Piaristengymnasium, auf einen 250jährigen Bestand, noch dazu im gleichen, in keiner Weise veränderten Gebäude zurückblicken. Die Vierteljahrtausendfeier soll würdig begangen werden und zu diesem Zweck wurde über Bemühung der Anstaltsprofessoren Dr. Dienelt, Kaiser und Swossil die „Kollegenschaft ehemaliger Piaristner, die bis 1938 bestanden hat, wieder reaktiviert. Samstag Abend konnte der Direktor des Gymnasiums, Dr. Werner Tschulik, selbst ein ehemaliger Piaristenschüler, im Calasanzsaal des Löwenburgischen Konviktes der P.P.Piaristen etwa 200 ehemalige Piaristner, darunter schon sehr viele schon stark bemooste Häupter und zahlreiche bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen und kulturellen Lebens, begrüßen, die sich zu dieser Wiederbelebung der Vereinigung eingefunden und damit ihre Anhänglichkeit an die alte Schule bewiesen hatten…“

Die vereinsrechtliche Genehmigung brauchte aber ihre Zeit und so wurden die Altpiaristner erst mit dem 1. Februar 1951 „offiziell“.

In sieben Jahrzehnten haben sich die Altpiaristner nicht nur bei Veranstaltungen getroffen, unterhalten und ausgetauscht. Sie haben auch „ihre“ Schule und die Schulgemeinschaft durch soziale, karitative und kulturelle Aktivitäten unterstützt.

2021 steht im Zeichen einer blitzlichtartigen Rückschau.
Wir zeigen, was sich in sieben Jahrzehnten in der Schulgemeinschaft getan hat, dokumentieren, in welchen Anschaffungen sich die Zusammenarbeit niedergeschlagen hat und erinnern an verschiedene Events - von stimmungsvollen Adventabenden über unterhaltsame Ausflüge bis zu engagierten Diskussionsveranstaltungen. Wir hoffen auch auf humorvolle, persönliche Rückblicke einzelner Altpiaristner aus den 50ern, 60ern, 70ern, …. auf ihre Zeit am Jodok-Fink-Platz.

Die Kommunikation mit den Altpiaristnern wurde in den vergangenen 70 Jahren mit den jeweils aktuellen technischen Mitteln aufrechterhalten: Vom hektographierten Mitteilungsblatt* über das im Vierfarb-Druck hergestellte Magazin bis zu den elektronischen Newslettern, dem Internetauftritt und den fallweisen Videos über einzelne Aktivitäten.

Die Festschrift 1950 wurde im Selbstverlag des Vereines der „Alt-Piaristner“ von der Druckerei Anton Hegenbart & Sohn hergestellt und musste auch durch „Anzeigen aus der Geschäftswelt“ finanziert werden:

Titelseite aus dem Jahr 1951
Spezielles Angebot & Versprechen

 

Als Zigarettenwerbung noch erlaubt war
Die Hackeln wurden zur.... ???

2021 freuen wir uns auch auf „die Sicht von heute“.
Die Schüler/-innen dieses Schuljahres sind eingeladen, ihre Assoziationen zum Thema „Altpiaristner“ in einem Video zu gestalten. Der Wettbewerb wird demnächst ausgeschrieben. Die besten drei Filme werden prämiert und auf unsere Homepage und unseren Social Media Plattformen gestellt. Details dazu ab Ende Februar.

Das 70-jährige Bestandsjubiläum wird sich in den kommenden Monaten – Corona bedingt – vornehmlich virtuell abspielen. Die Homepage und Facebook werden umfangreiche, interessante und auch überraschende Themen widerspiegeln und so die Vielfältigkeit und ungebrochene Tatkraft des „70-ers“ Altpiaristner zeigen.

Als positiv eingestellte Humanisten sind wir auch sicher, spätestens bei der diesjährigen Generalversammlung (sei sie nun im Sommer oder im Herbst) mit einer „Veranstaltung wie gewohnt“ das Jubiläum von Angesicht zu Angesicht begehen zu können.

Herbert Dobrovolny / Jänner 2021

*Als Hektografie oder Hektographie (von altgriechisch ἑκατόν hekatón, deutsch ‚hundert‘ und -graphie, wörtlich „Hundertschreibung“, etwa „Verhundertfachung“) werden Umdruck-Verfahren bezeichnet, mit denen Schriftstücke ohne Anwendung einer Presse, sondern mittels einer abfärbenden Vorlage, der Matrize, vervielfältigt werden konnten.