MJg 2018/ Musikerin, Studentin

Im Maturajahrgang 2018 verspricht solch eine junge Altpiaristnerin dennoch eine der ganz Großen zu werden. Mit etwa sechs Jahren konnte Yurika Shima ihren ersten Sieg bei einem Musikwettbewerb in Japan verzeichnen und bis heute reißt der Erfolg nicht ab.

Geboren 1998 in Japan, entschloss sie sich etwa acht Jahre und eine Aufnahmeprüfung später zu einem Schritt, der sie in den „Hochbegabtenkurs“ zu Professorin Marina Sorokowa an die Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien führte. Doch ihr Wunsch Geige zu spielen, geht auf noch frühere Jahre zurück. Bereits mit  zwei Jahren sah und hörte sie ihrer Mutter begeistert zu, welche hobbymäßig Geige spielte und dies nutzte, um Yurika immer wieder Kinderlieder vorzuspielen. Nachdem der Wunsch gehegt war, konnte sie auch nichts mehr davon abbringen, und so hielt sie mit vier Jahren das erste Mal eine Geige in der Hand. Der bereits erwähnte Wettbewerb, den Yurika für sich entscheiden konnte, folgte zwei Jahre später. Auf die Frage, ob sie sich schon damals ihres Talentes und Potenzials bewusst war, antwortet Yurika bescheiden: Dass sie das konnte, was sie tat, davon haben sich die vielen Zuschauer/innen selbst überzeugen können - doch es war vor allem der Spaß und die Freude, die Yurika verbreitete, auf die sie auch später immer wieder besonders angesprochen wurde.

Das Gefühl auf der Bühne zu stehen, Menschen mit ihrem Spiel zu erfüllen, und eben jene Freude begleiten sie bis heute auf ihrer persönlichen und musikalischen Reise, die sie im Jahre 2010 auch an das Piaristengymnasium führte. Die Entscheidung, eben dieses Gymnasium zu wählen, hat sie bis heute nicht bereut. So meint sie, dass sie sich der vollen Unterstützung der Schule sicher sein konnte, ohne daraus Nachteile zu erfahren, insbesondere, wenn es darum ging, an  Wettbewerben im Ausland teilzunehmen. Auch ihre Klassenkameraden/innen standen voll und ganz hinter ihr, es gab keinerlei Nörgeleien, wenn Yurika nun mal hin und wieder fehlte – nicht aufgrund von Krankheit! Nur so war es ihr möglich, neben einer ausgezeichneten Schullaufbahn auch unzählige weitere Wettbewerbe siegreich zu beenden, unter anderem in Kasachstan, Italien, Polen und Österreich. Mit ihren Schulkollegen/innen, so Yurika, hat sie auch Freunde fürs Leben gefunden, selbst wenn sie keine Musiker/innen sind. Ihr Geigenspiel hat ihre Beziehung zu Lehrer/innen und Schüler/innen oftmals sogar sehr gefördert. Bis heute schätzt Yurika die persönliche Atmosphäre, die das Piaristengymnasium trotz seiner Größe auszeichnet, und ist dankbar für persönliche Kontakte zwischen Schüler/innen und Professoren/innen, die sie oft auch selbst erlebt hat.Gerade die humanistische Ausrichtung hilft ihr, wenn sie sich in möglichst vielen Sprachen mit ihren internationalen Kollegen/innen austauschen und vernetzen will. Daher ist es wenig überraschend, dass Yurika - gefragt nach den schönsten Momenten ihrer Schulzeit - mit den folgenden Worten antwortet: „Die Reisen, vor allem die Sprachreisen.“

Doch für sie ist es nicht nur wichtig, die Vergangenheit Revue passieren zu lassen, es wartet ja so einiges in naher und ferner Zukunft auf sie: Bereits in der gleichen Woche, in der es die mündliche Matura zu meistern galt, absolvierte Yurika den Aufnahmetest für das Diplomprogramm an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Professor Stefan Kamilarov und wurde dort, wenig überraschend, angenommen. Seit Oktober studiert sie nun also, spielt neben Geige auch Klavier und sogar Bratsche. Aber nicht nur musikalisch ist Yurika engagiert, auch bei TEDex ist sie tätig und kümmert sich dort vor allem um den Bereich Social Media. Und bald soll es auch für längere Zeit ins Ausland gehen. So hat sie sich bereits für ein Erasmusstipendium beworben, welches sie hoffentlich nach London, Paris und/oder Tokio führen wird.
Yurika hat bis heute den Spaß an der Musik nicht verloren, etwas, das sie auch anderen als Tipp mitgeben möchte, die ebenfalls ihre Passion auf eine professionelle Ebene bringen wollen. Und auch wenn sie nicht jeden Tag mit voller Vorfreude auf das Üben aufwacht, so ist es das für Yurika allemal wert, wenn sie auf der Bühne steht und darbieten kann, was sie so diszipliniert probt. Mit der richtigen Mischung aus Spaß an der Sache, nicht dem Gefühl zu etwas gezwungen zu werden, und nach reichlicher Überlegung, ob die Passion nun Hobby bleiben oder zum Beruf werden soll, steht dem Traum also nicht mehr allzu viel im Wege. Natürlich gehören auch die Disziplin, die richtigen Chancen und eine gehörige Portion Mut dazu, doch genau das macht Altpiaristnerin Yurika aus. Mit der Musik als „universelle Sprache“ hat sie nicht nur die Welt bereist und verschiedenste Musiker/innen kennengelernt, ihr Ziel ist es „klassische Musik auch Menschen  näher zu bringen, die sich sonst vielleicht nicht so sehr damit auseinandersetzen“. Und selbst wenn Yurika bis heute nicht ganz sicher ist, ob die Musik ihr einziger und „wahrer“ Beruf ist und bleiben wird, so kann sie sich das Leben ohne ihre Geige einfach nicht vorstellen.

Um auch vor den Altpiaristner/innen einen Ausschnitt ihres Repertoires zum Besten zu geben, hat sie sich für ihr Konzert, welches am 12. März 2019 in der Alten Bibliothek des Piaristengymnasiums stattfindet, einiges überlegt. Nicht nur kleine Stücke, wie noch in der Schulzeit, sondern facettenreiche Werke verschiedener Epochen erwarten uns, mit denen Yurika zeigen möchte, was sie neben der Schule so alles geleistet hat. Dabei wird auch ihr technisches Können nicht zu kurz kommen – so viel sei bereits verraten.   Sophie Schöpf / März 2019