Alle drei verbindet die Nähe zum Piaristengymnasium - sei dies nun die emotionale oder auch lokale. Sie besuchten den Kindergarten am Jodok-Fink Platz beziehungsweise sogar die Volksschule der Piaristen und auch Geschwister hatten ihren Anteil daran, dass die diesjährigen Schüler*innenvertreter ihren Weg ans Piaristengymnasium gefunden haben. Bernhard Socher der 7a, Lucas Bachleitner der 8a und Jakob Aruna der 7a sind eben jene, die wir heute ein wenig näher vorstellen dürfen. Denn seien sie alle aus ähnlichen Gründen an dieses Gymnasium gekommen, so unterscheiden sich bereits ihre Antworten zum persönlichen Highlight der bisherigen Schulzeit durchaus. Corona-bedingt konnten wir dieses Jahr bis jetzt nur virtuell mit den Schüler*innenvertretern sprechen und ihnen so auch einen Fragebogen zukommen lassen (Die Antworten kamen vor dem Bekanntwerden des verschärften Lockdowns zurück). Dieser umfasst 10 Fragen, die uns Altpiaristner durchaus interessieren. Welches nun also ihr persönliches Highlight der Schulzeit ist und was sie dieses Jahr für die Schüler*innen geplant haben, das kann nun hier erfahren werden:

Könnt Ihr über ein persönliches Highlight in Eurer bisherigen Schulzeit berichten?

Bernhard Socher: Ich persönlich habe bis jetzt eigentlich meine gesamte Zeit am Bg8 genossen, aber Skikurse, Sportwochen und die Lateinwoche waren natürlich immer etwas ganz Spezielles und Unterhaltsames.
Lucas Bachleitner: Ich glaube es ist fast unmöglich vom Besten Erlebnis zu erzählen, da jeder Tag eigentlich tolle Erfahrungen mit sich gebracht hat. Auch die Tage, an denen nicht so gute Dinge passiert sind, werden für mich immer ein wichtiges Highlight sein, denn genau aus diesen habe ich unglaublich viel lernen können. Ein ganz besonderes Highlight war aber vielleicht das Volleyballturnier, das ich letztes Jahr organisiert habe und auch gemeinsam mit meiner Klasse gewinnen konnte.
Jakob Aruna: Aus über sechs Schuljahren nur ein Highlight zu nennen ist nicht leicht. Wenn ich an die vergangenen Jahre denke, gibt es viele Erlebnisse, die mich zum Lachen bringen. Zu erwähnen ist, dass viele dieser Ereignisse bei Ski- und Sportwochen, aber auch bei Abschlusstagen etc., über die inzwischen auch die Lehrerschaft nach anfänglichem Missfallen schmunzelt, entstanden sind. Deshalb finde ich es bedauerlich, dass diese Veranstaltungen coronabedingt nur eingeschränkt stattfinden können.

Was hat Euch motiviert, dieses Jahr in der Schülervertretung aktiv zu sein?

Bernhard Socher: Ich persönlich war die letzten Jahre schon sehr aktiv als Klassensprecher und hatte großen Spaß dabei mich für meinen Klasse zu engagieren. Dieses Jahr wollte ich einen Schritt weiter gehen und mich für Veränderungen in der ganzen Schule stark machen. Des Weiteren motivierte mich die recht passive Arbeit der bisherigen Schulsprecher, erneut frischen Wind in die Schülervertretung zu bringen.
Lucas Bachleitner: Ich habe gemerkt, dass die Schülerinnen und Schüler jemand gebraucht haben, der sie mit einer starken Stimme immer unterstützen würde.
Jakob Aruna: In den vergangenen Jahren ist mir aufgefallen, dass sich Schule immer mehr im Klassenkreis abspielt und die Schulgemeinschaft darunter leidet. Diese Entwicklung finde ich sehr schade, deshalb arbeite ich bereits mit Bernhard und Lucas am Entstehen einer Schülerzeitung. Und auch andere Projekte im Klimaschutz etc. sind geplant, auch wenn Corona eher hemmt als hilft.

Was denkt Ihr: Welche alltäglichen Aufgaben, als Schülervertretung im Bg8, werden auf Euch zukommen?

Bernhard Socher: Einerseits haben wir allgemeine Dinge wie Klassensprechersitzungen zu organisieren und Ansprechpartner für Schüler und Lehrer zu sein. Andererseits versuchen wir aktuell unsere Projekte, wie Lockerungen im Bg8-Wlan und die Reaktivierung der Schülerzeitung umzusetzen.
Lucas Bachleitner: Aktuell leider sehr wenig, jedoch sobald sich die Situation ein bisschen verbessert das Beste aus diesem Schuljahr zu machen und das Beste für die Schülerinnen und Schüler zu machen. Wir werden aufgrund der aktuellen Covid-Situation sicherlich viel mit dem gesamten Lehrerteam mitentscheiden müssen, um so gut wie möglich das Schuljahr zu gestalten.
Jakob Aruna: Als Schülervertreter haben wir ein eine Vermittlerrolle zwischen Mitschülern, Lehrern und der Direktion. Ich bin überzeugt davon, dass wir trotz aller Herausforderungen die konstruktive Zusammenarbeit stärken werden.

Die Rolle des Schulsprechers ist ja auch eine politische Tätigkeit – habt Ihr diesbezüglich Interessen in der Zukunft?

Bernhard Socher: Ich persönlich plane nicht, in die Politik zu gehen- aber wer weiß was die Zukunft mit sich bringt.
Lucas Bachleitner: Es ist nicht in meinen Plänen, aber wer weiß. Heutzutage herrscht immer noch zu viel Ungerechtigkeit. Menschen werden wegen ihrer Religion oder ihrer Nationalität diskriminiert und die Schere zwischen Mann und Frau und zwischen Arm und Reich sind Dinge, die in Österreich nichts verloren haben und trotzdem für viel zu viele Personen alltägliche Probleme sind. Das sind Themen die ich als Schulsprecher angesprochen habe und in einer politischen Laufbahn auch vertreten würde.
Jakob Aruna: Ich finde derzeit die Politik aus der Sicht des Beobachters interessanter. Geplant habe also dahingehend nichts.

Worin besteht für Euch eine „gute Schulgemeinschaft“

Bernhard Socher: Meiner Meinung nach zeichnet sich eine gute Schulgemeinschaft durch Toleranz, Respekt und Höflichkeit aus. Denn nur so kann unser Bg8 ein Platz sein, bei dem sich alle wohl fühlen und Spaß miteinander haben.
Lucas Bachleitner: Wenn sich jeder mit jedem gut versteht. Nicht nur klassenüberschneidend, sondern auch, dass sich die verschiedenen Stufen untereinander gut verstehen und sich auch immer gegenseitig respektieren und unterstützen.
Jakob Aruna: Ich habe es bereits in der zweiten Frage angeschnitten, eine „gute Schulgemeinschaft“ kennzeichnet sich durch mehr als nur gemeinsames Lernen und Lehren, sondern auch durch gemeinsame Projekte. Wir hatten beispielsweise in den vergangenen Jahren einige Ansetze zum Umweltschutz, die jetzt finalisiert und langfristig erhalten werden sollen, aber auch die Sozialprojekte, deren vorantreibende Kraft Frau Prof. König ist, stärken unsere Schulgemeinschaft.

Glaubt Ihr, dass es für Euch durch die COVID 19 Maßnahmen besondere Aufgaben oder Herausforderungen als Schulsprecherteam gibt? Ist es quasi ein anspruchsvollerer Job als jener Eurer VorgängerInnen?

Bernhard Socher: Ich glaube, dass sich einfach der Aufgabenbereich für die Schülervertretung ein wenig verändert hat. Denn um die Organisation von großen Veranstaltungen müssen wir Schülervertreter uns heuer nicht kümmern. Dafür sind klassenübergreifende Treffen auf Grund der Hygienemaßnahmen deutlich schwieriger.
Lucas Bachleitner: Bis jetzt noch nicht, jedoch hoffe ich, falls die Infektionszahlen nicht geringer werden, dass unsere Meinung wichtig sein wird. Es kann sein, dass wir einen anspruchsvolleren Job haben werden, aber ich kann nur sagen, dass ich mich darauf freue die Aufgaben zu bewältigen. Unsere Vorgänger hatten es nur mit internen Angelegenheiten zu tun, wir werden sicherlich bei wichtigeren Problemen mitreden und mitentscheiden müssen.
Jakob Aruna: Es gibt immer besondere Herausforderungen. Derzeit haben wir mit COVID-19 natürlich eine Gefahr, die sich auf alle Sektoren auswirkt. Das muss bei immer bedacht werden, um das Ansteckungsrisiko möglichst gering zu halten. Anspruchsvoller würde ich also nicht sagen, nur andere Bedingungen.

Wie wurden die SchülerInnen über die Maßnahmen bezüglich COVID 19 für dieses neue Schuljahr informiert?

Bernhard Socher: In Zeiten der digitalen Kommunikation sind wir Schüler und Schülerinnen immer auf dem aktuellsten Stand.
Lucas Bachleitner: Ich glaube das meiste kam über Socials. Sobald Infos bezüglich der Maßnahmen bekannt gegeben wurden, wusste es sofort jeder aus unseren Klassen.
Jakob Aruna:
Großteils informieren sich Mitschülerinnen und Mitschüler über die diversen Medien. Schulspezifisch gibt es deshalb meist ein Vorwissen, dass bei Bedarf in der Schule thematisiert wurde. Außerdem machte Frau Direktor Stolfa persönlich Klassenbesuche, um über das Vorgehen bei einer möglichen Schulschließung und ähnlichen Entwicklungen aufzuklären.

Was sind Eurer Meinung nach nun die größten Herausforderungen für die SchülerInnen?

Bernhard Socher: Es bleibt für uns Schüler herausfordernd, die Hygienemaßnahmen einzuhalten und trotz der vielen Einschränkungen die Freude und Lust am Lernen nicht verlieren.
Lucas Bachleitner: Mit dem Stoff im Präsenzunterricht mitzukommen. Es kann sein, dass unsere Schulen bald nicht mehr offen sein werden und im Online-Unterricht, ist es wirklich viel schwieriger mit dem ganzen Stoff mitzukommen.
Jakob Aruna: Keiner weiß so wirklich, wie bei einer neuerlichen Zuspitzung der COVID-Situation im schulischen Bereich vorgegangen wird. Das fordert natürlich auch die Schülerinnen und Schüler.

Ein Blick in die Zukunft ist zu dieser Zeit nie einfach, aber wie glaubt Ihr läuft der Schulalltag bzw. Schulbetrieb in den nächsten beiden Semestern ab?

Bernhard Socher: Ich glaube, dass wir Schüler der Oberstufe im Winter um einen eingeschränkten Schulbetrieb nicht herumkommen werden. Vielleicht bleiben die Fallzahlen im Sommersemester auf einem niedrigen Level stabil und wir Schüler haben wieder die Chance auf einen verhältnismäßig normalen Alltag. Doch eine sichere Prognose ist in Zeiten wie diesen schwierig.
Lucas Bachleitner: Ich glaube, dass die Schule wie sie jetzt läuft nicht mehr lange halten wird. Zuerst werden wahrscheinlich die Turnstunden, Musikstunden etc. gestrichen und wenn die Zahlen trotzdem noch immens hoch sein werden, wird die Schule wahrscheinlich schließen müssen. Als Maturant hoffe ich natürlich, dass die Schule offen bleiben wird, aber es sieht nicht sehr gut aus.
Jakob Aruna: Sollten die Fallzahlen weiterhin so rasant steigen, werden sich strengere Restriktionen auch im Schulbetrieb zeigen. Eine vollständige Rückkehr zum Home-Schooling ist aber für mich, auch weil in Schulen nur erfreulich wenige Cluster festzustellen sind, nur sehr schwer vorstellbar. Viel mehr rechne ich mit einer Wiedereinführung des Schichtbetriebs oder mit einer Offenhaltung des Schulbetriebs - trotz drastischer Maßnahmen - am Beispiel Deutschland.

Was würdet Ihr Euch von den politischen EntscheidungsträgerInnen in den kommenden Wochen erwarten bzw. wünschen?

Bernhard Socher: Ein souveränes und selbstsicheres Auftreten, um Professionalität auszustrahlen bzw. konkrete Konzepte für den Fall x-y. Außerdem fände ich es wichtig, dass auch die Lehrkräfte technische Geräte und Know-how zu Verfügung gestellt bekämen, um den Schülern und Schülerinnen im Falle eines zweiten Distance-Learning einen informativen und abwechslungsreichen Unterricht bieten zu können.
Lucas Bachleitner: Ich glaube, dass die Schule und generell Bildung im Moment viel zu wichtig ist, dass man sie einfach vernachlässigt. Wir sind die Zukunft. Ich glaube, dass die Schulen schließen werden, aber ich hoffe, dass heuer jeder unterstützt wird und dass der Staat jeder Schülerin und jedem Schüler alles zur Verfügung stellt was sie brauchen. (Computer, Schulbücher etc.).
Jakob Aruna: Sicherlich ist es für die Politik auch nicht einfach einschneidende Maßnahmen zu verkünden, doch halte es doch für nötig, Parteipolitik endlich beiseite zu schieben. Für den Schulbetreib wünsche ich mir ein grobes Gerüst in welche Richtung sich dieses Semester bei einer Verschärfung der Lage entwickelt. Im Prinzip weiß niemand, was uns morgen erwartet. Werden dann „von einem Tag auf den anderen“ neue Maßnahmen verkündet, wird auch die Unterrichtsplanung erschwert.

Die Altpiaristner freuen sich auf die Zusammenarbeit mit dem Schulsprecher Team und wünschen dem Trio - und allen Schülerinnen und Schülern toi, toi, toi für die kommenden Wochen und Monate.

Lina Karner & Sophie Schöpf / 9. November 2020